Ein großartiges Buch; wer es nicht kennt, hat das Wichtigste rund ums Spiel versäumt: Die Tragik des Mittelmaßes, die Banalität des Scheiterns.

Ja, natürlich gibt es auch die in der ewigen Sonne. Zitat: „Overath führte den 1. FC Köln in stiller Herrschaft. Es war die Macht des besten Spielers. In nahezu jedem Verein gab es ihn. Beckenbauer bei Bayern München, Seeler beim Hamburger SV, Grabowski bei Eintracht Frankfurt, Heinz Höher um 1960 bei Bayer 04 Leverkusen“. (S. 149) (mehr …)

Wer kennt sie nicht? Fußballer, die nach ihren Toren – das Vereinslogo küssend – zu den Fankurven sprinten. Fußballer, die nicht müde dabei werden, ihre Liebe zum Verein zu beteuern. Fußballer, die Verträge zu verbesserten Konditionen verlängern, um anschließend doch zu wechseln. Das ist der Moment, wo der Fan sich verschaukelt fühlt. Der Moment, an dem er zweifelt und sich fragt: „Will der mich jetzt eigentlich natzen?“ Der Kuss auf das Logo erscheint rückblickend so liebevoll wie der Kuss für die am Vorabend bestellte Prostituierte. Die vielseits bekundete Liebe zum Verein geht plötzlich mit der Liebesbeteuerung an die zum dritten Mal betrogene, naive Freundin einher. Und die Vertragsverlängerung wirkt wie ein letztes Date mit Candle Light Dinner im Four Seasons, wo statt des erwarteten Antrags plötzlich nur die schockierende Nachricht bleibt, dass man wohl doch nicht so gut zusammen passe… (mehr …)