Warum mir Fanblock-Besuche inzwischen keinen Spaß mehr machen

Ein Gastbeitrag von Markus Foos

Soeben ist das 3:0 für meinen Verein gefallen und eigentlich müsste ich ausrasten, mich freuen und enthusiastische Lobgesänge auf den Torschützen anstimmen. Der nämlich rennt gerade vor unsere Kurve und will sich feiern lassen. Doch statt begeistert seinen Namen zu rufen, schreit mich ein glatzköpfiger Kraftklops vor mir an, ich solle gefälligst mitsingen. Einstimmen in das Schalala-Gedudel, das der Vorsänger der Ultras (= Kapo) vor fünf Minuten angestimmt hat, das seitdem als Dauerschleife durchläuft und bei dem die ungefähr 500 mitgereisten Ultras mal mehr mal weniger stimmgewaltig mitjodeln. Auch wenn zwischendrin – wie ärgerlich! – gerade ein Tor für die eigene Mannschaft gefallen ist. (mehr …)

Ich war im Stadion. Ich war in unserer Kurve. Wembley hat alles getoppt, was ich an Finals bislang live erlebt habe. Und da ist unter anderem auch das Finale Deutschland – Holland 1974 in München darunter. Endstand damals 2-1 für Deutschland. Gegen die Niederlande. Endstand heute  2-1 für  Bayern. Gegen den BVB. Aber mit Holland. Mit Arjen Robben. Einem inzwischen echten Teil einer inzwischen auf großartige Weise teamgeilen Mannschaft. Was „the man of the match“  neben dem Tor zum 2-1 und dem Assist zum 1-0 für sein Team vor allem auch in die Breite und nach hinten quasi auf allen Positionen gearbeitet hat, aber auch als exakter Passgeber mit einigen überragenden Assists nach vorne, die dann z.B. von Müller mal soeben nicht finalisiert werden konnten, war nicht nur unglaublich viel und extrem fleißig, sondern auch unglaublich wirkungsvoll. Denn vom Gegner zugelassene,  wenn auch vergebene Großchancen können den Gegner bereits anknocken, zeigen eventuell erste Wirkung, lassen einen späteren Erfolg möglich erscheinen.

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Es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal. Und es ist gerade dieses erste Mal, das wir in unserem Leben niemals vergessen werden. So neu, so intensiv, so…laut. Der geschätzte Leser weiß, wovon ich rede, oder? Ja, es geht NATÜRLICH um den ersten Stadionbesuch (Was denn bitte sonst?!), jenen entscheidenden Einschnitt im Leben, der dich für immer an dieses wunderbare Spiel bindet – und im Idealfall auch direkt an „deinen“ Verein. In guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet…oder so. (mehr …)

Manchmal kommt es vor, dass man beim Blättern in Zeitungen oder beim Stöbern auf einschlägigen Homepages auf einen Satz stößt, den man sofort (und mitunter sogar ohne Kontext) gern hat, weil er einem in vielerlei Hinsicht aus der Seele zu sprechen scheint. Das ging mir vor einigen Tagen beim Blick auf 11freunde.de so, als ich dort las:

„Da reden Personen, die keine Ahnung haben“ (zum Kontext später mehr).

Nun ist das im Fußball nicht zwangsläufig etwas Neues und bis zu einem gewissen Grade gehört es sogar irgendwie dazu. Von Diskussionen in der Lieblingskneipe oder aber den mehr oder weniger dezenten Aussagen einiger Mitstreiter in der Fankurve deines Vertrauens, erwartest du schließlich nicht per se die geballte Ladung Fachkompetenz.

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„Der 1.FC Köln hat den Vertrag mit Kevin Pezzoni aufgelöst.“

Ich bin ganz ehrlich: Als ich diese Nachricht vergangenen Freitag per FC-App auf mein Handy bekam, war meine erste Reaktion…Erleichterung. Und so ungern sich jetzt der eine oder andere daran erinnern wird – ich weiß, dass das auch vielen anderen FC-Fans, die ebenfalls nicht der Kategorie „Chaoten“ zuzurechnen sind, genauso ging.

Denn die schmutzige Hintergrundgeschichte nicht kennend, wirkte es auf den unbedarften Fan zunächst so, als hätten die Verantwortlichen nun eingesehen, dass der Spieler Kevin Pezzoni „uns“ auf dem Platz nicht wirklich weiterbringt. Zu viele „katastrophale“ (O-Ton ARD-Mediathek zum letzten Fauxpas im Pokalspiel gegen Haching) Fehler, zu viele große und kleine Unsicherheiten, kurzum: Zu viele schwache Spiele hatte Kevin in den letzten Jahren abgeliefert, als dass man größere Hoffnung auf den großen Durchbruch des mittlerweile 23jährigen hätte haben können. Oder wie der kicker online, aktuell gerade im Betroffenheitsmodus, noch einen Tag vor der nun viel diskutierten Vertragsauflösung schrieb: „Was Kevin Pezzoni (23) zeigt, stürzt alle in Verzweiflung.“  

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