Warum mir Fanblock-Besuche inzwischen keinen Spaß mehr machen
Ein Gastbeitrag von Markus Foos
Soeben ist das 3:0 für meinen Verein gefallen und eigentlich müsste ich ausrasten, mich freuen und enthusiastische Lobgesänge auf den Torschützen anstimmen. Der nämlich rennt gerade vor unsere Kurve und will sich feiern lassen. Doch statt begeistert seinen Namen zu rufen, schreit mich ein glatzköpfiger Kraftklops vor mir an, ich solle gefälligst mitsingen. Einstimmen in das Schalala-Gedudel, das der Vorsänger der Ultras (= Kapo) vor fünf Minuten angestimmt hat, das seitdem als Dauerschleife durchläuft und bei dem die ungefähr 500 mitgereisten Ultras mal mehr mal weniger stimmgewaltig mitjodeln. Auch wenn zwischendrin – wie ärgerlich! – gerade ein Tor für die eigene Mannschaft gefallen ist. Die anderen 500 mitgereisten oder angereisten, weil hier wohnhaften, Fans betrachten das – wie ich – wohl mit gemischten Gefühlen. Mal singen sie mit, wenn ihnen ein Lied gefällt. Meistens lassen sie die Ultras aber einfach machen. Manch einer denkt – wohl ebenso wie ich – an alte Zeiten zurück. Alte Zeiten, in denen ein Fangesang auch mal aus der Kurve heraus entstanden ist. In dem sich die Lautstärke und Dynamik der Fangesänge an das Spiel angepasst hatten. In dem die Fans giftig wurden, wenn das Spiel giftig war und umgekehrt. Zeiten, in denen Fans ihre Mannschaft nach einem 0:1 aufgebaut haben. Indem sie den Namen des Spielers gerufen haben, der gerade das Gegentor verschuldet hat. Und ihm damit symbolisiert haben, dass sie hinter ihm stehen. Ein akustisches Schulterklopfen quasi. Heute wird die ewig währende Ultra-Schalala-Leier nicht mehr unterbrochen. Weder von einem Tor, noch von einem Gegentor. Auch nicht vom Anpfiff (das geht natürlich schon los, bevor überhaupt irgendwer auf dem Platz steht), nicht vom Halbzeitpfiff und erst recht nicht vom Abpfiff. Und damit wird es langweilig und austauschbar. Egal, in welches der 36 Profistadien man aktuell geht – überall hört man dieselben Lieder. Die fünf Minuten oder mehr in Dauerschleife vor sich hin gedödelt werden. Und damit klingen wie die ewig gleiche lautmalerische Fan-Atmosphäre, die man aus Videospielen kennt. Energisch gebrüllt werden diese Gesänge hier von niemandem mehr. Zum einen, weil sie furchtbar langweilig sind, zum anderen, weil die Hälfte der Fans im Block die Lieder gar nicht kennen. Dazu passt auch der Auftrag des Kapos heute im Block, dass wir wohl „den Text noch mal lernen müssen“. Ähm, nein.
Nun soll man mich bitte nicht falsch verstehen. Ich bin seit über 20 Jahren Fan meiner Mannschaft. Bin in der Gegend aufgewachsen, war mit 12 zum ersten Mal im Stadion, mit 14 zum ersten Mal im Fanblock. Und war vom ersten Moment an fasziniert und ergriffen von der Stimmung dort. Von der Verbundenheit zwischen Mannschaft und Fans. Von der sinnlosen und teils amüsanten Aggression, die vom singenden Mob ausging. Vom Stammesgebrüll „hier regiert der KSC!“, das dem Gegner eindeutig zeigen sollte, wer Herr im Haus war. Von der derben und simplen Unflätigkeit, mit der versucht wurde, Gegenspieler zu demotivieren („Bobic, Du siehsch scheiße aus!“). Und von teils humoresken Einlagen, wie der Spätzletüte, die neben einem Spieler des schwäbischen Gegner nieder ging mit dem Kommentar: „Da, fress, Du Spätzle-Schwob!“. Ich denke auch an den seligen Moment zurück, da meine Mannschaft gerade das 0:1 bekommen hatte und die ganze Masse wie gelähmt schien. Und ich meine Stimme hob und aus tiefster Überzeugung schrie „Auf geht’s, Karlsruh, kämpfen und siegen!“. Und die Fans um mich herum zu mir sahen, einem damals 17-jährigen Hänfling, sich meine Courage zu Eigen machten und im nächsten Moment wieder tausende Fans ihrer Mannschaft den Rücken stärkten. Ein Gefühl, das für mich unvergessen bleibt. Das aber gibt es heute nicht mehr.
Denn heute wird im Block nur noch gesungen, was der Vorsänger namens Kapo vorgibt. Der hängt mit seinem Megafon am Zaun und skandiert irgendwelche Schalala-Lieder. Die – wie gesagt – genau so auch bei allen anderen Vereinen vorkommen. Weil die Ultra-Szene der Karlsruher die Lieder bei den Schalkern klaut und die wiederum in England gestöbert haben. Und sich jeder für superkreativ hält, wenn er ein neues – am besten noch komplizierteres – Lied mit in den Block bringen kann. Genau so wird andersrum geklaut und das wird dann manchmal richtig lächerlich. Nürnberg, Hannover und Frankfurt haben beispielsweise in ihren internationalen Spielzeiten das Karlsruher „Europapokal“-Lied auf sich angewendet. Dass es da „erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Kopenhagen schellt das Telefon“ heißt, diese die Gegner des KSC in der Europapokal-Saison 1996/97 waren und weder Hannover, noch Nürnberg, noch Frankfurt jemals etwas mit diesen Mannschaften zu schaffen hatten – geschenkt! Hauptsache, man hat ein weiteres Schalala-Lied, das man in Dauerschleifen durchjodeln kann. Und das überall in jedem Stadion für die immer gleiche Dämmer-Akustik sorgt.
Eines allerdings geht heutzutage gar nicht mehr – Spieler anfeuern. Heute hätten das gleich zwei Leute verdient gehabt. Rouwen Hennings, dafür, dass er gegen seinen alten Verein im alten Heimstadion getroffen und auch sonst ein bärenstarkes Spiel gemacht hat. Und Hiroki Yamada, der gleich zwei Tore zum Sieg beigesteuert hat. Hennings steht kurz nach dem Abpfiff auch alleine vor der Fankurve, der Rest der Mannschaft lässt sich noch etwas Zeit. Und die Fankurve singt gelangweilt wieder irgendeinen Schalala-Mist vor sich hin. Und der Rest – so meine ich es, in ihren Gesichtern gelesen zu haben – fragt sich, ob es wirklich so blöd wäre, den Mann jetzt abzufeiern.
Ich komme aus einer fernen Zeit, in der das Usus war. In der die Fans dazu da waren, die Spieler anzufeuern und abzufeiern. In der die Spieler die Vertreter des Vereines waren. Die Helden, die für uns in den Kampf zogen, um Ruhm und Ehre nach Hause zu bringen. Oder unsere Stammesfestung, das eigene Stadion, zu verteidigen. Und wir standen hinter ihnen und schrien sie nach vorne. Stärkten ihnen den Rücken, wenn es mal nicht so lief. Und hoben sie zum Dank in den Himmel, wenn sie uns mit Toren den Erfolg bescherten. Wir liebten sie, so lange sie auf unserer Seite waren. Und hassten sie umso mehr, wenn sie im Transferfenster die Seiten wechselten. Dafür schlug ihnen dann beim nächsten Auftritt, wenn sie im Trikot des Gegners kamen, blanke Verachtung entgegen. Und Beleidigungen. Derbste Beleidigungen. Verräter waren sie. Denn wir – davon waren wir überzeugt – waren die einzig wahren Vereinstreuen. Nicht so wie diese Söldner.
Und natürlich ärgerte man sich darüber, dass die Seiten gewechselt wurden. Und wie. Aber irgendwie möchte ich das nicht missen. Denn das ist es doch, was dem Fußball so seine Würze gibt. Dass man seine eigene Vorstellung auf einen Stellvertreter projizieren kann. Dass man diese Stellvertreter nach vorne brüllt und verehrt. Und sie verachtet, wenn sie einem den Rücken kehren. Wie das mit Liebe und Liebesentzug nun mal so ist. Und wenn es dann ein paar wirklich Treue gibt, die über Jahre und Jahrzehnte beim Heimatverein sind – dann werden das unantastbare Götter. In meiner Zeit war das zum Beispiel Gunther Metz. Ein Außenverteidiger, der in seiner Statur dem typischen Fußballfan gar nicht unähnlich schien. Und der gefühlte Äonen mit wenig fußballerischer Klasse, aber viel Ausdauer die linke Seite beim KSC beackerte. Und dafür geliebt und gefeiert wurde – egal, wie schlecht er spielte.
Heute verwehrt sich der harte Kern der Fans – die sogenannten Ultras – jeglicher Form von Spielerverehrung. Weil die Mannschaft der Star ist und man niemanden heraus heben sollte. Weil die Spieler, die man heute anfeuert, morgen doch sowieso wieder weg sind. Und das alles keinen Sinn machen würde. Wieso man dann überhaupt singt, mag man fragen. Und bekommt zur Antwort, dass man damit die Mannschaft unterstütze. Auf das Argument, dass die Mannschaft das Schalala mit der Variable Karlsruhe wohl nur schwerlich vom Schalala mit der Variable Dortmund oder Schalke oder Kaiserslautern unterscheiden könne, bekomme ich im Fanblock fast Prügel angedroht. Das ist auch verständlich. Denn im Block habe ich kein Mitspracherecht. Ich bin in den Augen der „echten“ Fans – der Ultras – ein Nichts. Ein Dahergelaufener, der sich ab und zu mal in den Block verirrt. Der nicht zu jedem Auswärtsspiel mitfährt und dort mitsingt und damit die Mannschaft unterstützt. Und als solcher ist meine Meinung auch nicht gefragt. Das wird mir sehr deutlich gemacht. Entweder man opfert sein Leben der Gemeinschaft, dem Verein und tut nichts anderes mehr oder man ist kein echter Fan. Auch wenn man genau dasselbe blau-weiße Herzblut in sich trägt, sich freut und mitleidet mit dem Verein, alle Spieler jedes Jahr beim Namen kennt, sich für jedes Spiel zumindest im Fernsehen die Zeit nimmt. Man ist trotzdem Fan zweiter Klasse gegenüber dieser verschworenen Gemeinschaft. Das hat dann aber leider nur noch wenig vom Zauber, den ich als Teenager erleben durfte. Vom wahnsinnigen Gefühl, selbst etwas angestiftet zu haben. Dem Funken, den man auf seine Mannschaft überträgt. Dieser tollen Symbiose zwischen denen da auf dem Platz und uns auf den Rängen.
Nein, wir sind heute sehr weit voneinander entfernt – der Block und ich. Die Ultras dort, eine eingeschworene Gemeinschaft. Von denen fast niemand mehr ein Trikot trägt, dafür umso mehr schwarz. Die mir mit einer Aggression ins Gesicht brüllen, dass ich mitsingen soll, dass ich Angst haben muss, dass sie ihre Wut auf mich konzentrieren und nicht auf den sportlichen Gegner. Die in ihrem Gefühl, der „Kern des Vereins“ zu sein sich so sehr von allen anderen distinguieren, dass man sich im Block alleine fühlt. Was ein Irrsinn ist, sollte ich doch hier mit Gleichgesinnten stehen. Bei Menschen, mit denen mich das Gefühl verbindet, ein Fan des Karlsruher Sport Clubs zu sein und alles dafür zu tun, diese Mannschaft nach vorne zu brüllen. Stattdessen fühle ich mich wie ein Fremdling neben diesen Ultras, die in meinen Augen nichts mehr mit der Mannschaft zu tun haben. Die Spieltermine nur noch für selbstreferenzielle Darstellung nutzen. Bei der sie zeigen können, dass sie besonders lange singen können. Und besonders toll Fahnen schwenken. Und sich darin mehr und mehr bestätigen, dass ohne sie ja mal gar nichts los wäre im Verein.
Nur schade, dass das mit dem Spiel – mit Fußball – inzwischen überhaupt nichts mehr zu tun hat. Der Kapo steht die ganze Zeit mit dem Rücken zum Spiel. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Tore seiner Mannschaft, die er ja so unterstützt, denn tatsächlich gesehen hat. Die Gesänge sind die gleichen – ob die Mannschaft führt oder zurückliegt. Sie werden teilweise noch nicht mal von Toren unterbrochen. Für mich feuern diese Gesänge niemanden an außer den Egos der Ultras. Und soweit ich weiß haben die keinen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg ihrer Mannschaft.
Und so sind eben auch Block und Mannschaft getrennt. Das wird auch optisch deutlich. Nämlich durch die Fahnen, die im Block geschwenkt werden. Die ebenso wie die lahmen Dudel-Gesänge das ganze Spiel über hin und her bewegt werden. Und dabei dem halben Block die Sicht aufs Spiel versperren. Also das, worum es eigentlich geht, mal so nebenbei: das Spiel. Der Grund, wieso ich ins Stadion gehe. Um meine Mannschaft spielen und siegen zu sehen. Um zu hoffen und zu bangen. Die Stimme zu heben, wenn es spannend ist. Und auch mal Ruhe auszuhalten, wenn es nichts zu sagen gibt. Und nicht, um die Ultras beim Fahnenschwenken und Dudeln zu beobachten. Das ganze Spiel über aber wehen mir diese Stofffetzen vor dem Gesicht herum. Und zwar genau da, wo sich das Spiel abspielt. So dass ich von eben diesem Spiel so ziemlich gar nichts mitbekomme. Und nebenbei werde ich von allen möglichen Leuten angebrüllt, dass ich doch mal mitsingen soll. Es hat mehr von soldatischem Gehorsam als von echtem Enthusiasmus. Zwei meiner Freunde, die zusammen mit mir Lust auf die gute Stimmung im Auswärtsblock und auf ein tolles Spiel hatten, verabschieden sich vorzeitig mit dem Vermerk, dass sie ja „eh nichts vom Spiel sehen können“.
Ich frage also den Fahnenschwenker, was das soll, wieso man diese Fahne denn unbedingt das ganze Spiel über schwenken müsse. Ob irgendjemand davon schneller rennen oder ein Tor mehr schießen würde. Darauf wird mir zur Antwort gegeben, dass es mit Fahne aussehen würde, „wie wenn hier was los wäre“. Die Frage, ob es nicht schöner wäre, wenn hier wirklich was los wäre, spare ich mir. Ob es nicht ausreichen würde, wenn man das für ein paar Minuten zelebriert, ein paar tolle Fotos macht und es dann wieder sein lässt, will ich aber wissen. Bleibt ohne Erwiderung. Ob man die Fahne wenigstens irgendwo anders schwenken könnte, wo sie nicht den 500 Nicht-Ultra-sondern-ganz-normalen-Fans die Sicht versperrt. „Ich geb das weiter und klär das ab“, bekomme ich zur Antwort. Und bekomme damit einen seltenen Einblick in die Ultra-Hierarchie. Der Fahnenschwenker kann also gar nicht selbst entscheiden, wann und wie und wo er seine Fahne schwenkt. Das wird durchorganisiert. Genauso wie der ganze Support hier durchorganisiert wird. Es wird nur gesungen, was der Kapo vorne mit dem Megafon durchgibt. Und das ist Einheitsbrei. Spieler werden nicht angefeuert, denn das wäre individualistisch. Und das Ganze muss den Eindruck machen, dass hier „richtig was los sei“ – ansonsten wäre den Ultras ja die Existenzberechtigung genommen.
Mittlerweile ist hier übrigens sogar richtig was los. Weil die ganzen Nicht-Ultra-Fans geradezu euphorisiert sind vom Spielstand. 3:0 auswärts – das ist richtig super. Und da will keiner mehr nur das ewig gleiche Gedudel der Ultras anhören. Also werden alle möglichen alten Lieder angestimmt – allen voran das Vereinslied. Und die Ultras werden so übertönt, dass sie am Schluss mit einstimmen müssen. Und für ein paar kurze Momente wirkt es wieder so wie früher. Alle feiern zusammen und die Stimmung ist fantastisch. Dann kommen die Schlussminuten und in denen setzen sich die Hardcore-Fans dann gerne auf den Zaun. So dass alle dahinter gar nichts mehr sehen – noch weniger als mit den Fahnen. Das 4:0 fällt dann auch vom Fanblock vollkommen unbemerkt Der Kapo sieht es nicht, weil er eh die ganze Zeit mit dem Rücken zum Spiel steht. Und wir sehen es nicht, weil da eine Reihe Idioten auf dem Zaun sitzen. Dass das Tor gefallen ist, erfahre ich über den Stadionsprecher. Als die Mannschaft dann nach dem Spiel vor den Fans steht, wirkt das Ganze wie zwei Teenager beim Abschlussball. Statt aus voller Kehle die Mannschaft oder einzelne Spieler abzufeiern, gibt es versprengte Versuche des Vorsängers wieder irgendwelche seltsamen Dudel-Lieder anzustimmen. Minuten zuvor hat noch der ganze Block (nicht der Kapo) mehrfach das Vereinslied intoniert. Jetzt schauen alle im Block zum Kapo und erwarten irgendeinen genialen Einfall, was man der Mannschaft darbieten könnte. Und der ist überfordert. Er müsste ja jetzt tatsächlich mit etwas interagieren, das auf dem Platz steht. Er kann nicht seine immer gleiche Schallplatten abspielen wie der muffige Freizeit-DJ in der Dorfdisko, dem vollkommen egal ist, ob die Leute tanzen oder nicht. Den selben Ultra-Kram, der gesungen wird, egal, ob es 2:0 für uns oder 3:0 für den Gegner steht. Ob das Spiel hitzig oder langweilig ist. Nein, jetzt muss er mit etwas klar kommen, das unten auf dem Platz steht und etwas erwartet. Das steht nicht im Programm. Und Dudel-Lieder braucht jetzt keiner. Also bleibt es ruhig. Schade. Wenn man die Ultras also einmal braucht, sind sie nicht da. Hmm. Als der Verein vor sieben Jahren aufgestiegen ist, sind die Spieler immer nach einem Sieg zum Block gekommen und haben selbst Gesänge angestimmt. Oder ein Humba. Heute scheinen sie sich das nicht mehr zu trauen. Also passiert einfach nichts. Schade.
In einigen Vereinen haben sich die Ultras mittlerweile vom Verein abgewendet, weil sie sich nicht respektiert fühlten. Von den anderen Fans, von den Vereinsoberen, von wem auch immer. Ich fand es immer schade, dass die Treuesten der Treuen von den Fans derselben Mannschaft verachtet werden. Inzwischen kann ich es verstehen. Denn die Ultras, wie sie heute sind, machen keine Stimmung. Sie machen eine Anti-Stimmung. Die grundlos aggressiv ist – auch gegen die eigenen Leute. Dass beispielsweise am Anfang lautstark „asozialer KSC“ intoniert wird, wie wenn es etwas Positives wäre, zeigt schon viel vom Charakter, der dahinter steht. Das dann im Kontext der Ausschreitungen von vor zwei Wochen, als Karlsruher im Stadion von Kaiserslautern über die Ränge geklettert sind und neutrale Zuschauer verprügelt haben, hinterlässt ein sehr ungutes Gefühl.
Vor allem aber schaffen sie eine Stimmung, die langweilig und monoton ist. Die mit Fußball rein gar nichts zu tun hat. Eher mit Chorgesang. Und eine Atmosphäre im Block schafft, die weit von der Faszination weg ist, die ich als 14-Jähriger erlebt habe. Meine Kinder nehme ich jedenfalls nicht mit in den Fanblock, solange diese Ultras dort ihren selbstverliebten Ego-Trip abziehen. Wenn sie sich dann irgendwann vom Verein abgewendet haben, irgendeinen Fünftligisten unterstützen und ich und die anderen „normalen“ Fans wieder Spieler und Mannschaft anfeuern dürfen, dann sind wir dabei. Wenn die Fahnen dann woanders wehen und wir wieder sehen können, was auf dem Platz passiert, dann schreien wir unsere Jungs zum Erfolg. Ohne Megafon, aber mit viel Enthusiasmus. Versprochen!
Markus Foos
31. Oktober 2014 at 17:41
Na dann solltest du mal nach Offenbach kommen. Hier wird gottlob das dauersingsang auf ein Minimum reduziert. Oldschoolschlachtrufe dominieren. Spielbezogener Support ist hier das Credo. Und einigen reicht es bereits jetzt schon mit unserem Kollektiv71, die manche Liedchen spielunabhängig anstimmen. Gottseidank im Vergleich zu anderen Szenen wahrhaftig selten.
1. November 2014 at 19:35
Hat man ja gesehen als wir gegen euch gespielt bis zu dem Tor ging bei euch überhaupt nichts stimmungsmäßig
3. November 2014 at 09:08
Gegenfrage: MUss Stimmungsmäßig was gehen, wenn es beim Spiel nicht läuft? Das ist Spielbezogener Support – und nach dem 1:0 war bei euch ebenso Schicht im Schacht – trotz Ultrakram.
Gottlob Oldschool OF
31. Oktober 2014 at 18:12
„Capo“ war das auch nicht ein Aufpasser im 3. Reich
1. November 2014 at 13:51
Richtig, um ganz genau zu sein, im KZ! Da jedoch mit „K“ geschrieben. Die Verwendung dieses Begriff sagt alles … http://de.wikipedia.org/wiki/Kapo_(KZ)
4. November 2014 at 16:35
Dummfug. Capo istz eine uralte Bezeichnung z.B. für den Schichtleiter, oder Leiter einer Baukolonne. Fährst du eigentlich auf der Autobahn?
31. Oktober 2014 at 18:32
Ich muss mich meinem Offenbacher Vorredner anschließen, so Schlimm kann es eigentlich nicht werden und beim OFC schon mal gar nicht 🙂
WIr singen sicherlich zum Glück wieder mehr als vor ein paar Jahren, aber wir haben auch wieder Grund dazu, und die Kickers haben viele Lieder 🙂
In diesem Sinne
Nur der OFC 🙂 beste Grüße aus Block 2
31. Oktober 2014 at 18:40
Schau dir bei Youtube mal das Video von OFCMarcinho an.
Bei unserem OFC sind wir auch nicht immer zufrieden. Wenn ich deinen Kommentar jedoch lese, merke ich, dass es bei uns noch merklich angenehmer ist.
Wir sind zum Glück noch oft
dieser anarchistische Haufen, bei dem
jeder etwas anstimmen kann und volle Sicht hat. Gerade Spiele,
wie das gegen den KSC, zeigen was
es heißt das Team zu unterstützen.
31. Oktober 2014 at 20:22
Du kannst einem nur Leid tuen. Ich hoffe, dass bald wieder der anarchische Haufen die überhand gewinnt.
Warst du mit deinem KSC in Offenbach?
Wie beurteilst du die Stimmung der Offenbacher?
Oldschool Grüsse!
31. Oktober 2014 at 22:30
Ich hoffe, dass hier auch die Offenbacher Ultras von Kollektiv und Diversity lesen und verstehen, warum wir Oldschool-Anhänger DAS nicht wollen!
1. November 2014 at 12:47
Dieser Artikel ist leider sehr schlecht.
Ich selbst bin KSC Fan, kein Ultra-Freund und besuche wahrscheinlich mehr KSC-Spiele als Herr Foos.
Bei einem muss ich dem autor Recht geben: Das 90-minütige Fahnenschwenken geht mir auch auf den Sack. das war in HH wirklich zu viel.
Aber dass einige Fans beim 3:0 5 Minuten vor dem Ende auf dem Zaun klettern und man dadurch das 4:0 nicht so gut sehen kann…Skandal!
Immer nur Schalala-Lieder ohne Impule aus dem Block? Also meine Kumpels und ich haben das Spiel über 4 oder 5 Lieder angestimmt als es sich angeboten hat, die der Capo aufgenommen hat.
Abgesehen davon ist der Support in KA im Vergleich zu anderen Stadien noch sehr abwechslungsreich und spielsituationsbezogen. Und nach einem derartig durchwachsenen ersten Saisondrittel ein „Humba“ zu zelebrieren, ist schlicht unpassend.
Dann stand da noch irgendwas von wegen die Spieler feiern: Welchen KSC-Spieler möchtest Du denn feiern? Die Jungs haben nach 4 schlechten Spielen eine tolle Leistung gegen einen schwachen Gegner abgeliefert. Aber einem Hennings und erst recht einem Yamada fehlt es noch an konstanter Leitung und Vereinsverbundenheit, um es auf eine Stufe mit einem Maik Franz oder Aduobe zu schaffen.
Skandalös ist natürlich auch der Kleidungsstil: Mir persönlich war es am Millerntor zu schattig, um im Trikot herumzulaufen. Abgesehen davon, dass auch viele Ultras oft mit Trikots unterwegs sind und teilweise Auswärtsfahrten unter dem Motto „Trikotfahrt“ organisieren. Ich bevorzuge es auch bei kalten temperaturen mit meiner dunklen Jacke für 70€ ins Stadion zu gehen, anstatt jede Saison für den gleichen Preis ein neues Trikot zu kaufen, das sich nach 5x Waschen schon auflöst.
Und wenn der Herr Autor die guten alten Zeiten doch so liebt, dann kann er sich bestimmt noch gut dran erinnern, dass es damals jedes Wochenende Ausschreitungen in irgend einem Stadion in Deutschland gab. Abgesehen davon ist vor drei Wochen nicht EIN einziger neutraler Zuschauer in Kaiserslautern verprügelt worden. Was dort passiert ist, ist nicht beschönigen. Aber ich bitte den Autor, bei der Wahrheit zu bleiben.
6. November 2014 at 14:45
In Ihrem Kommentar ist vieles, was eindeutig Meinungssache ist – und da haben wir offensichtlich verschiedene Ansichten, was ja nicht schlimm ist, solange man sich gegenseitig nicht beeinträchtigt.
Wer wann welches Trikot anzieht und welcher Spieler nun Anfeuerung verdient hat und ob ein 4:0 auswärts alleinstehend nicht schon Grund für Feiern sein sollte – wie gesagt: Meinungssache.
Nur so weit: ich habe in früherer Zeit recht wenig bis gar keine Ausschreitungen mitbekommen. Möglicherweise, weil die mediale Begleitung damals geringer ausgeprägt war als heute. Möglicherweise, weil ich Glück hatte oder auch nicht ganz so viele Spiele besucht habe wie Sie. Das einzige Mal, als ich nach einem KSC-Spiel tatsächlich mit Gewalt konfrontiert wurde, waren die Ausschreitungen vor der Geschäftsstelle nach dem Abstieg in die 3. Liga vor zwei Jahren. Und die gingen – inkl. Steinen und Molotow-Cocktails – von den Ultras aus, soweit ich mich an die damalige Berichterstattung erinnere. Mag sein, dass meine Erinnerung getrübt ist, das bitte ich zu verzeihen. War aber so das, wie ich das wahrgenommen hatte.
6. November 2014 at 18:51
Da muss ich leider widersprechen. Die KSC Fans waren auch in den 80ern zumindest bei den Spielen gegen BMG schon recht rabiat. Etwas, das ich als Steppke und BMG Fan recht unangenehm empfand. Pflastersteine auf Fanbusse gab es damals schon. Von Ultras war seinerzeit noch nicht die Rede.
Es ist dennoch ein sehr guter Artikel geworden, der mir zum Großteil aus der Seele spricht.
6. November 2014 at 19:22
Ich muss doch noch mal auf ein paar Punkte eingehen, sorry..
„Dieser Artikel ist leider sehr schlecht.“ — Damit einzusteigen ist m.E. so, als würde man sein Gegenüber mit „Hallo A****loch“ begrüßen. Schafft eine sehr entspannte Grundstimmung.
„und besuche wahrscheinlich mehr KSC-Spiele als Herr Foos.“ — na und? Ist Ihre Meinung damit jetzt mehr Wert? Worauf soll das einen Einfluss haben?
“ und man dadurch das 4:0 nicht so gut sehen kann…Skandal!“ — niemand spricht von einem Skandal. Nur davon, dass man das 4:0 überhaupt nicht mitbekommen hat (nicht schlecht gesehen – gar nichts davon mitbekommen!) Wieso muss ich das akzeptieren? Damit zwanzig Leute durch aufm-Zaun-sitzen ein super Erlebnis haben und 500 dahinter nichts mehr sehen und damit ein schlechteres Erlebnis haben? Die Logik ist mir nicht klar.
„noch sehr abwechslungsreich und spielsituationsbezogen.“ — Am Millerntor war der einzige situationsbezogene Fan-Gesang „Abseits! Abseits“ nach einem nicht gegebenen Tor des FC St. Pauli. Alle anderen Gesänge – bis auf das Vereinslied in den letzten Spielminuten und eigentlich auch das nur bedingt – hatten nichts mit dem Spielverlauf zu tun. Das zumindest ist meine Erinnerung, die Erinnerung der fünf weiteren Personen, die das Spiel mit mir gesehen haben und der Anlass für meinen Ärger. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
„nach einem derartig durchwachsenen ersten Saisondrittel“ — der KSC stand nach dem Spiel auf Platz 7 und hatte drei Punkte Rückstand auf Platz 3. Der KSC steht nach Lizenzspieleretat auf Platz 9 (laut Transfermarkt.de). Ist man nur dann stolz auf einen Auswärts-Kantersieg (der gleichzeitig die höchste Heimniederlage des FC St. Pauli in dessen Geschichte war), wenn die Mannschaft gleichzeitig die Saisonziele übererfüllt? Diese Arroganz kenne ich normalerweise nur von einem anderen Südclub mit roten Hosen…
„Welchen KSC-Spieler möchtest Du denn feiern?“ — Ich möchte jeden Spieler feiern, der das KSC-Trikot trägt. Weil er damit meinen Verein vertritt. Das muss er sich in meinen Augen nicht erarbeiten. Diese Unterstützung hat er per Vertragsunterzeichnung verdient. Und er verwirkt sie, wenn er seinen Vertrag löst. Aber das ist inzwischen leider wohl tatsächlich Ansichtssache.
„Abgesehen davon ist vor drei Wochen nicht EIN einziger neutraler Zuschauer in Kaiserslautern verprügelt worden.“ — Nein. Anscheinend nicht. Ich weiß es nicht, ich war nicht da. Aber es wurden sechs Polizisten verprügelt und je sechs Fans der beiden Mannschaften. (Link: http://www.focus.de/regional/rheinland-pfalz/fussball-auseinandersetzungen-bei-suedwest-derby-in-kaiserslautern_id_4180287.html) Außerdem Flaschen und Böller geworfen. Dass das dann im Millerntor von Gesängen wie „asozialer KSC“ untermauert wird und man sich damit mit diesem Dreck assimiliert, ist in meinen Augen schändlich. Schändlich für jeden, der da mitsingt, weil er die Taten damit verharmlost bzw. sich damit gleich macht.
1. November 2014 at 13:34
100%ige Zustimmung, und gut geschrieben. Wem der Text nicht passt, der muss ihn ja nicht 2x lesen. Capos brechen eh nach dem vierten Satz ab.
1. November 2014 at 17:50
„Capo“ heißts, nicht Kapo. Kommt erstaunlicherweise ebenfalls aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie „Kopf“. Den Bezug zum 3.Reich stellt lediglich eure mangelnde Sachkenntnis her..
1. November 2014 at 18:22
Teilweise geb ich dir recht. Allerdings verdrehst du auch ganz oft den Ablauf damit es in dein Schema passt. Das vereinslied beispielsweise hat kein Fan angestimmt sondern nur der Kapo. Mal davon abgesehen kannst du dir im ganzen Stadion einen Platz suchen wo keine Fahne weht, du kannst deine Gesänge anstimmen und deinen Teil dazu beitragen. Aber nein du bist der klassische brutler. Früher war alles sooo toll. Jetzt ist alles doof. Mir kommt wöchentlich das Kotzen wenn jemand im Fanblock steht und nur meckert warum denn da eine Fahne die ganze zeit weht. Deutsche Fußball Stadien haben genug Plätze wo du freie Sicht hast. Aber nein jede Woche stellt man sich in den Fanblock. Warum eigentlich? Die Lieder sind doch doof. Die Leute sind „assoziale“. Die Fahnen nehmen die Sicht. Tut uns allen einen gefallen und stellt euch woanders hin.
Gruß ein normaler Fan
6. November 2014 at 14:48
„Stellt Euch woanders hin“ – genau dieser Satz manifestiert die Distinguierung zwischen Ultras und „normalen“ Fans (die auch nicht alle gleich sind, wie man ja hier schön erkennen kann), die mir so schmerzlich auffällt. Und diese Auffassung vergrößert den Graben nur umso mehr. Das sollten wir doch eigentlich alle nicht wollen, oder?
Ich will im Fanblock stehen und meine Mannschaft anfeuern. Ich habe auch keine Lust, auf die Tribüne auszuweichen und dann als „Sitzplatzschwein“ oder „Kommerz-Zuschauer“ verachtet zu werden. Wieso muss ich dafür akzeptieren, dass mir Fahnen die Sicht versperren? Den Zusammenhang sehe ich nicht so ganz.
1. November 2014 at 19:31
Zur erst ein Mal scheint das Spiel gegen St. Pauli dein erstes Spiel seit langer Zeit gewesen zu sein. Meiner Meinung nach gibt noch sehr viele Anfeuerungsrufe und was redest du denn da mit den Schala lieder das habe ich überhaupt nicht wahrgenommen. Dann würde es heutzutage ohne Vorsänger überhaupt garnicht mehr gehen denn sonst würden im block die ganze Zeit verschiedene Lieder gesungen würden.Dann im block kommen sehr oft Spieler Anfeuerungsrufe wiez.b „rrouwen Hennings“ oder auch van der biezen“.Und wenn du mal in die Fußballstadien schaust dann siehat du nämlich das es in jedem verein so viele fahnen gibt und wenn du damit ein Problem haben solltest dann musst du einfach zu den Sitzplatz Blöcken gehen.
1. November 2014 at 23:06
Schlechter Artikel.
Wenn man sich eine Karte für den Fanblock kauft weiß man vorher dass es dort viele Fahnen gibt und man nicht 90 Minuten stumm auf seinem Platz sitzen sollte. Ansonsten kann man sich auf die Haupttribüne oder den VIP Bereich verpissen.
(Ich bin kein Ultra sondern ein ganz normaler Fan)
6. November 2014 at 15:04
Ich will nicht sitzen. Ich will im Block stehen und meine Mannschaft lautstark unterstützen. Das allerdings spielbezogen. Das funktioniert aber nur, wenn ich was vom Spiel sehe.
Und diese Mode, dass da Quadratmeter-große Fahnen geschwenkt werden, die gibt es noch nicht so lang.
1. November 2014 at 23:08
Auch wenn der Verfasser ein Blauer Untermensch ist. So muss ich dich sagen das ich ihm voll und ganz zustimme, nicht nur in ka ist das so wann hat man in letzter zeit mal Väter mit ihren Söhnen gesehn im Fanblco so wie früher. Die Ultras hetzten gegen denn Kommerz und treiben ihn selbst doch mit den grössten Schritten voran. Italien sollte und i diesem Kontext als Warnung dienen. Dort HERRSCHTEN die Ultras fast Jahrzehnte und was ist das ende vom lied? Das Aussterben der Fanszene im ganzen umd als solche. …..ich hab Angst wenn ich daran denke
2. November 2014 at 01:01
Gut geschrieben! Ich bin zwar Eishockey-Fan, aber es gibt viele parallelen zum Fußball.
Früher war die Stimmung unorganisierter und ungezwungener.
Heute, wird sehr viel von einigen wenigen durchorganisiert und die Mehrheit soll gefälligst mitmachen.
Man ist schließlich in einem Stadion und da soll man Stimmung machen. Ansonsten kann man ja zu Hause bleiben.
Diese Bevormundung von diesen Leuten ist zum kotzen. Wenn die Leute die nicht mit dem Fanblock sympathieren zu Hause bleiben würden. Wäre nur noch dieser lächerliche Haufen im Stadion und der heißgeliebte Verein Pleite.
2. November 2014 at 02:44
So viel Blödsinn liest man selten.
Du drehst dir alle Aspekte wie du sie willst, damit du dich in deiner eigenen Meinung bestätigt fühlst.
Natürlich ist es nicht schön wenn man das Spiel verpasst weil man nichts sieht, aber ist dafür nicht genug Platz im Stadion? Man muss sich ja nicht genau hinter die Fahnenschwenker stellen damit man erst recht nichts sieht.
Und ich weiß nicht wieviele Lieder du kennst, aber das sind gerade in Karlsruhe einige und Spielergesänge werden in letzter Zeit nicht mehr gesungen weil es keinen Grund dazu gibt.
Wer regelmäßig im Stadion ist, weiß wie sich Gesänge auf Spieler bezogen anhören, denn die existieren auch in KA.
Was stört es dich dass die Leute schwarze oder dunkle Klamotten anhaben? Willst du den Leuten etwa vorschreiben wie sie sich zu kleiden haben wenn sie beim Fußball sind?
Das lustigeste find ich aber, dass du gerade durch das Beispiel vom Paulispiel dir ein Eigentor in Sachen Fangesangsbrei schießt, denn hier waren deutliche Unterschiede zu den Spielen zuvor.
Keiner muss die Ultras mögen. Ich persönlich mag sie nicht und besonders den Capo, aber man sollte sich mal überlegen ob es ohne sie in den heutigen Stadien überhaupt gescheite Gesänge geben würde.
Ich respektiere aber ihre Arbeit und ihren Aufwand um den Verein zu unterstützen.
2. November 2014 at 07:41
Das ist schon typische Ultra Argumentation, auch wenn du sagst du wärst keiner. „Es gibt immer einen Grund Spielernamen zu rufen,sei es nur weils mal nicht läuft bei jemanden.Und ich muss dem Verfasser recht geben,wenn er sagt das im Fanblock alles vordiktiert wird. Da merkt man erst mal die Primitivität der Ultras. Ich gehe seit über 20 Jahren zum KSC,aber so schlecht wie die letzten Jahre war die Stimmung noch nie! Und das liegt nicht am sportlichen Erfolg der Mannschaft!“ Früher hatte auch der Kapo eine andere Aufgabe, und zwar die Fangesänge die aus dem Block kommen zu koordinieren und dafür brauchte er auch kein Megafon und Boxen. Desweiteren hat man damals auch nicht den A4 anstacheln müssen mitzusingen, die haben von ganz allein mitgesungen,wenn die Stimmung und Lieder zum Spielverlauf gepasst haben.“
Leider sind die selbstverliebten Ultras Kritikresistent und alle außer Sie sind eh keine guten Fans weil sie nicht jedes Spiel im Stadion sind, sondern auch noch andere wichtige Dinge im Leben zu tun haben…
Ich Liebe meinen KSC,aber die Leidenschaft der Fans was uns mal ausgezeichnet hat ist nicht mehr so vorhanden wie sie mal war!
2. November 2014 at 08:43
So ein genialer Artikel der jedem Fan der ab den 80er dabei war aus dem Herzen spricht. Und JA es gilt für alle Vereine. Capo’s raus!
2. November 2014 at 11:36
Gute Sichtweise auf eine Kultur, die zwar immer von sich behauptet, alles was zählt, sei der Verein, die aber sehr oft nur an sich selber interessiert sind. Gibt aber auch da Unterschiede. Dennoch stünde es den Herren Ultras nicht schlecht zu Gesicht – bei all ihren Verdiensten – ein wenig mehr auf die anderen Fans zu zugehen.
2. November 2014 at 13:52
Früher war alles anders
und ohnehin viel besser. Neulich ging ich mal wieder in meine alte Stammkneipe. In den Achtzigern waren wir immer hier und haben gefeiert und immer war es ein Erlebnis. Nur was ist aus dem Laden geworden. Mit zweien Freunden bin ich dort eingelaufen und wir wollten alles so haben wie es früher gewesen ist, doch nichts war von jenem Zauber übrig geblieben. Wir kamen rein und fühlten uns fremd. Sie sangen nicht mehr unsere Lieder und lachten nicht mehr über unsere Witze und alle sahen uns an, als seien wir von einem anderen Planeten.
Meine Freunde gingen dann auch schon nach dem dritten Bier. Zuhause warteten doch schon die wichtigen Dinge des Lebens. Und wie ich so da saß, einsam und in Selbstmitleid zerfließend, versuchte ich mich in einen dieser jungen Schnösel hineinzuversetzen und stellte mir vor, ich könnte mich durch seine Augen sehen.
Was sah ich da. Einen alten Zauderer, der am Rande saß und über alles und jedes seinen Unwillen äußert. Wie hatten wir diese Typen gehasst – diese ewig Gestrigen, für die jegliche Veränderung ein Graus war, für die das Leben in genau geplanten Bahnen verlaufen musste und die niemals nur im Moment existieren konnten. Wir hatten wir die noch jene genannt, die sich die alten Zeiten zurück gewünscht hatten? Reaktionär! War ich das jetzt selbst geworden? Reaktionär?
Wenn konnten die alles in meiner Abwesenheit verändern? Wieso ist die Zeit nicht stehen geblieben? Wieso kann ich nicht nach Jahren der Abstinenz zurückkehren und alles ist so, wie es immer war? Ist es am Ende so wie in einer Freundschaft? Wenn ich mich nicht darum kümmere und anderes wichtiger ist, wird man einander fremd?
Und ich saß da und niemand hörte mir zu. Keiner lachte über meine Witze. Niemand ließ sich von mir motivieren oder begeistern. Und das alles hat überhaupt gar nichts mit Fußball zu tun.
Aber dann gehe ich ins Stadion – in „meinen“ D Block in dem ich seit einer gefühlten Ewigkeit heimisch bin. An dieser Stange stehen immer die Remchinger Jungs und da drüben standen wir immer in der großen Gruppe. Seit dem damaligen Abstieg in dritte Liga sind wir nur noch zu zweit und stehen heute neben den Graben-Neudorfer direkt vor Daniel Schneider, dem Capo, Vorsänger oder welche Bezeichnung man auch immer finden will. Ja! Auch wenn es gar keine Platzkarten gibt, haben die Fans doch ihre Rituale, ihre Orte und festen Plätze. Und fehlt man einem Spieltag, wird man beim nächsten Spiel von eigentlich Fremden gefragt, wo man denn gewesen sei. Doch wehe man ist länger nicht da – schon stehen Andere auf dem eigenen Platz und behaupten auf einmal, schon ewig da zu stehen.
Steffen, er sei hier nur exemplarisch benannt, geht schon seit Jahren nur noch ab und an mit und wenn dann sitzt er lieber. Er könne nicht mehr so lange stehen und auch so laut mitsingen, wolle er nicht mehr. Ja früher sei er immer heiser nach Hause gegangen, aber er könne in seinem Alter nicht mehr am Montag im Geschäft so auftauchen, als hätte er das ganze Wochenende durchgezecht. Inzwischen kenne er auch nicht mehr die Lieder, hat Steffen gesagt und wenn die im Block ihn anmachen, wenn er nicht mitsingt, fände er das unangenehm. „Sitzen ist für den Arsch!“, hatte ich zu ihm gesagt und Steffen hat etwas verlegen gelächelt, hatte er doch früher stets diesen Satz postuliert, wenn junge Menschen mit Pausenpfiff ein Schwächeanfall erlitten.
Heute aber recken die Fans nicht mehr Fahnen, sondern Smartphones in die Luft. Die gute Stimmung soll festgehalten und konserviert werden. Und sozial vernetzt wie alle sind, scheint das Nacherleben heute wichtiger, als tatsächlich ein Teil der Bewegung zu sein.
Wenn man regelmäßig ins Stadion geht, kennt man seine Nachbarn, selbst wenn sie einem fremd bleiben. Man unterhält sich mit ihnen – fachsimpelt über Fußball, motiviert sich gegenseitig und feuert die Mannschaft an. Wenn ein neues Lied eingeübt wird, dann macht das Spaß; wer will schon nur die Lieder aus den Achtzigern hören, denn auch wenn es viele nicht wahr haben wollen – es gab damals auch jede Menge langweilige Scheiße. Das macht das Neue nicht per se besser, aber auch nicht schlechter – es ist eben anders – so wie ich heute anders bin, als ich mit 17 gewesen war.
Eine lebendige Fankultur gibt es nur durch Beständigkeit. Jemand der ab und an ins Stadion kommt, wird die Veränderungen letztlich nur wahrnehmen können, aber nie Teil dessen sein. Und wenn ich auf den Zaun schaue, dann denke ich… an Cobain: Here we are now – entertain us! Die Revoluzzer sind alt geworden. Also seid Daniel dankbar! Gerade Ihr, die nur kommt, um unterhalten zu werden.
Und mal sehr deutlich gesagt: Ich lasse mich als Fan des KSC nicht in eine braune Ecke stellen und schon gar nicht mit einer faschistoiden Fanszene gleichsetzen. Mag es auch in unseren Reihen wie überall und allerorts ein paar Rechtsradikale geben – zu sagen haben sie bei uns nix! Gar nix! Nicht einmal das früher alles besser war!
3. November 2014 at 08:55
Schon merkwürdig wie immer davon geredet wird, dass die Ultras sich über andere stellen und keine Kritik zulassen.
Bis jetzt ist mir nicht bekannt, dass mal Leute zu den Ultras gegangen sind und sich sachlich mit ihnen auseinander gesetzt haben.
Immer nur (im Internet oder hinterm Rücken) meckern können viele, aber wirklich MIT den Leuten reden nicht.
Wieder zur Stimmung: Wenn es zwischen den Gesängen ruhig ist kommt komischerweise nirgendwo ein „altes“ Lied her. Warum nicht, die sind doch angeblich alle so super und würden so oft gefordert werden.
Wenn aus dem A4 nichts zuhören ist sollte man das so akzeptieren oder versuchen die Leute anzuheizen (wie es ein Capo manchmal eben so macht).
Dies dann als Diktat abzustempeln, weil von den Leuten sonst rein gar nichts zu hören wäre, ist jawohl ne Frechheit. Das selbe mit dem D1.
Wenn Lieder angestimmt werden, die nicht vom Capo kommen und man sie in 3m Entfernung nicht mehr hören kann, der Nebenmann nicht mitmacht, können doch die Ultras (die übrigens nicht im D1 stehen) nichts dafür, dass der Rest der Kurve die nicht mitsingt.
Natürlich sind die Ultras arrogant, deshalb gehören sie nicht zu meinen Lieblingen, aber man könnte ja mal versuchen eine sachliche Diskussion zu führen und nicht stumpf alles „neue“ schlecht meckern.
Auch unter den Ultras gibt es ältere Leute, die Wissen wie es vor 10, 15 oder 20 Jahren im Wildpark mit der Stimmung war. Die PS gibts ja immerhin auch schon gut 15 Jahre.
Und in Sachen Smartphones geb ich jedem Recht, können mir im Stadion gestohlen bleiben.
Da ich mich weder zu den Ultras, noch zum „Rest“ der Fans zähle weiß ich natürlich, dass nicht viele meiner Meinung sind, aber das müssen sie nicht. Sie müssen einen nur verstehen können. Und wenn das eine typische Ultra Argumentation ist, dann sei es eben so.
Grüße von nem 22 Jährigen.
6. November 2014 at 14:53
Also ich bin mehrfach persönlich auf die Ultras zugegangen und habe ihnen auch das gesagt, was ich hier nieder geschrieben habe. Konsequenz waren einerseits recht stumpfe Antworten
Frage: „Wieso muss denn diese Fahne wehen? Läuft davon irgendjemand schneller? — Antwort: „Schon Werner Lorant hat gesagt: Fahnen müssen wehen!“
Oder auf meine Anmerkung hin, dass es Spielern eventuell helfen würde, sie persönlich anzufeuern und dass der ewig gleiche Dauer-Sing-Sang nicht zu unterscheiden sein –> wurden mir Prügel angedroht.
Vielleicht habe ich es deswegen vorgezogen, mir das ganze Mal öffentlich von der Seele zu schreiben.
Ich finde Capos (ob nun mit C oder mit K is mir wurscht und hat auch keinerlei rechtsradikalen Unterton) überhaupt nicht schlecht. Nein, die sind teilweise notwendig, um das Feuer anzufachen, was nur in wenigen glimmt. Es wird halt immer nur dann blöd, wenn es NUR noch der Capo ist. NUR noch die Schalala-Gesänge. Denn dann ist es (auch das ohne rechtsradikalen Unterton) eine Fanblock-Diktatur und keine Demokratie. Und das stinkt mir. Das hat auch nichts mit rückwärtsgerichteter Sichtweise oder Alterstümelei zu tun.
3. November 2014 at 09:05
Guter Artikel, beschreibt vieles was mich auch seit einigen Jahren extrem stört: das ewige Dauergedüdel der Ultras. Ich komme von einem anderen Verein, dem Club, aber es ist genau das Selbe. Die „Anfeuerung“ durch die Ultras ist komplett unabhängig von Spiel und Gegner. Das ist einschläfernd, und noch dazu ziemlich unkreativ (Aleee, Aleee, bla bla bla 90 Minuten lang).
Gute Stimmung ist wenn die Fans das Spiel miterleben, die Mannschaft nach vorne schreien, um jeden Ballgewinn jubeln, bei Fouls entsetzt aufschreien. Dadurch entstehen von alleine geschichten im Spiel, Helden und Feinde (die dann gerne bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen werden). Bei 0:1 Rückstand in der 80ten Minute die Mannschaft nach vorne schreinen, anfeuern, trommeln. Durch solche Rhytmuswechsel, durch solches Anfeuern können die Fans tatsächlich der Mannschaft helfen, den Gegner verunsichern, einen kleinen Teil zum Erfolg beitragen. Was wir haben, ist das gleiche Allee-Lied, Null Rhytmus, keine Motivation. Als Spieler kann ich nicht unterscheiden, ob wir daheim oder auswärts spielen, es hört sich überall exakt gleich an. Keiner jubelt wenn ich gerade mit einer gewagten Grätsche den Ball erobere, oder elegant mit Tunnel am gener vorbeiziehe, nur ein einziger monotoner gesangsteppich in der Luft.
Ich finde es schade, denn die Ultras sind natürlich mit vollem Herzen dabei, und sehr viel öfter im Stadion als ich. Dafür bekommen sie meinen vollen Respekt. Aber leider einfach mehr daran interessiert, sich selbst zu feiern, als das Spiel zu leben, und der Mannschaft zu helfen.
6. November 2014 at 14:54
Volle Zustimmung! Ultras sind gut und notwendig, aber ein bisschen weniger Selbstverliebtheit und etwas mehr Gemeinsinn würden Stimmung, Fans, Verein und Mannschaft wirklich gut tun!
3. November 2014 at 09:57
Genialer Artikel!
Beste Grüße von einen Schallallalalalalalalalala-beleierten Alm in Bielefeld.
4. November 2014 at 15:59
Schöner Artikel, Zustimmung!
Bis auf den Punkt mit dem Europapokal-Lied. Das ist bei uns in Hannover (von den meisten) in dem vollen Bewusstsein gesungen worden, dass das Euer Lied war. Und dann haben wir ja auch noch Kopenhagen als Gegner bekommen (ja, FC und nicht Bröndby), wo der Ex-Karlsruher Lars Stindl dann seinen legendären Torjubel mit dem Telefon gezeigt hat. Das war also schon irgendwie passig.
6. November 2014 at 14:55
(thumbs up)
Ist ja nicht schlecht, wenn Dinge / Gesänge / etc. weiterleben. Es wird halt nur einschläfernd, wenn überall immer wieder über die volle Spieldauer die gleichen Lieder laufen. Ist wie Formatradio, nur im Stadion.
4. November 2014 at 16:38
Was ein hirnrissiger Beitrag. Bin auf vielen Auswärtsspielen dabei, war auch in Hamburg. Stehe im Fanblock und habe immer etwas gesehen.
6. November 2014 at 14:56
Was für ein hirnrissiger Beitrag. Fahre oft Auto und stand noch nie im Stau.
Es kommt immer auf den Standpunkt an und der ist individuell sehr unterschiedlich.
4. November 2014 at 19:20
Das Problem ist doch heute dass alles zur Eventveranstaltung verkommen ist. Und wenn die Ultras oder aktive Fanszene nichts machen oder anstimmen kommt vom restlichen Stadion so gut wie gar nichts; und so ist es in vielen Bundesliga-Stadien. Wie jemand schon schrieb scheint es für viele wichtiger zu sein das Smartphone hochzuhalten und irgendwelche Fotos oder Videos zu machen, anstatt das eigene Team anzufeuern. Sowas gab es früher (meinetwegen vor 20-25 Jahren, besuche selber seit Mitte der 80er BuLi-Spiele) nicht, klar gab natürlich auch keine Smartphones, es waren die Stadien auch lange nicht so voll wie heute, aber das waren Fussballfans und keine massenweise Eventies wie heutzutage. Wenn es 90min monotonen Dauersingsang gibt find ich auch nicht so doll, aber grundsätzlich wäre es mMn stimmungsmäßig tot (ohne Ultragruppierungen). Insgesamt kann ich deinen Ausführungen nicht zustimmen.
6. November 2014 at 14:58
Naja, genau das ist aber die Konsequenz der „Capo-Diktatur“. Dass die Kurve verlernt hat, selbst etwas anzustimmen. Was dazu führt, dass plötzlich alles ruhig ist, wenn der Capo vorne nix mehr macht. Das ist ja das Gefährliche an dieser Spirale, was ich mit dem Artikel eigentlich darstellen wollte.
Deswegen ist es zu kurz gesprungen, zu sagen, ohne Capo wäre nix los.
4. November 2014 at 21:36
Naja manche Teile hier sind sogar nachvollziehbar, aber der Verfasser hier geht genauso von der einzig wahren Meinung aus, nämlich das Spiel zu verfolgen ohne Dauergesänge, ohne dauerhaftes Schwenken etc., wie er das den Ultras vorwirft. 500 Leute im Block wollen das Spiel so sehen wie der Autor, die anderen 500 – die „Ultras“- wollen es nunmal so verbringen wie sie es möchten, eine „wahre“ Art das Spiel zu verfolgen wird man so nicht finden. Desweiteren werden auch viele positive Teile an der Kultur der Ultras vergessen. Ein bisschen mehr Objektivität würde allen gut tun.
6. November 2014 at 14:59
„Ein bisschen mehr Objektivität würde allen gut tun.“ – volle Zustimmung! Ich bin ja auch voll für ein Miteinander!
Manchmal muss man aber auch ein bisschen polarisieren, um eine Diskussion anzustimmen.
6. November 2014 at 06:46
„Früher war alles besser“ Vielleicht wirst Du auch einfach alt.
Gruß, Marc, 44
6. November 2014 at 15:02
„New is always better“ ist eine simple, aber sehr undifferenzierte Sichtweise.
Vielleicht werde ich ja nicht alt, sondern weise 😛
6. November 2014 at 08:36
Herr Foos, vielen Dank für diesen Artikel. Er spricht mir aus tiefster Seele! Ich, Jahrgang 1978, habe Ende der 80er genau den Fanblock kennengelernt, den Sie beschreiben und die Faszination Fankurve ausgemacht hat. Heutzutage herrscht dank des Ego-Trips der Ultras in der Tat oftmals Stimmung wie auf der Playstation. Ich als Fan der Mönchengladbacher Borussia stelle da mal die Frage, wie unser Bökelberg berühmt-berüchtigt werden konnte, so ganz ohne Ultras? Genau: Fans mit Leidenschaft, denen es in erster Linie um das Spiel und das Anfeuern der eigenen Mannschaft geht. Aber situativ und mit Gefühl für die jeweiligen Spielsituation. Und das geht doch im heutigen Dauersingsang vollkommen ab….
6. November 2014 at 15:00
Gut und schade, dass es noch anderen so geht 😉
6. November 2014 at 17:05
guter artikel, stimme dem Autor voll zu. Allerdings wäre Fussball in D. ohne Ultra Gruppierungen wahrscheinlich eine reine Eventveranstaltung mit deutlich weniger Gesängen. Zusätzlich organisieren sie günstige auswärts fahrten und haben teilweise preiswerte coole Fanartikel, fernab von den überteuerten meist hässlichen offizellen Fanartikeln.
Ausserdem glaube ich UGE haben ganz gutes Liedgut und hauptsächlich kleine Schwenkfahnen.
6. November 2014 at 21:25
Ganz im ernst ich glaub du bist bei nen falschen Verein! Oder trinkst vllt einen zu viel ist meine Meinung ! Denn in mein verein höre ich nicht sehr oft dieses schallala sondern Verein bezogene lieder aber naja bin auch kein Ultra aber geh lieber auf die Tribüne wenn dir alles stört oder bleib bitte ganz aus deinen Stadion draußen:D ich sag nichts mehr nur das du nicht andere mkt dein verien mit rein ziehen soltest
Beipaiel bei Borussia Mönchengladbach , Borussia Dortmund , Hannover , Union berlin Schalke usw hört man nicht bhw kaum schlalalaa
Könnte oder würde liebend gerne jh noch paar Beleidigung schreiben lasse es aber lieber sein 😉
6. November 2014 at 22:50
Ähm…ja…danke für Deine Meinung!
6. November 2014 at 21:30
Die riesigen Fahnen gehen mir ehrlich gesagt auch ziemlich auf den Schuh. Während Einlauf/Hymne sind die toll, aber tatsächlich will ich was vom Spiel sehen, und bevorzugt mit Stehplatz.
Was die Gesänge angeht, kann ja mal jemand „Ihr seid Ultras, asoziale UItras …“ anstimmen – nur besser nicht direkt in der Kurve. *gg* Als Antwort auf die Pyrospinner wär das mal ne coole Aktion. ^^
7. November 2014 at 21:27
Hallo vermummter Herr Ni Ls, Hallo Torfabrik: Geheuchelt! Verlogen! Anders lässt sich dieser gesamte Beitrag hier mit gegenseitigen Stellungnahmen und Hinweisen auf die vermeintlichen Kernkompetenzen nicht werten. Warum?
Wenn der Kodex der Ultras MG so besonders ist, der Umgang mit kritischen Medien als ein Tabu gilt, Andersdenkende und Kritiker sogar angefeindet und angegriffen werden – warum Herr Ni Ls, warum reiben sie sich beispielsweise nicht schon mal intern daran, dass euer Sottocultura-Fotograf Christian Verheyen (CV) für die von Ihnen kritisierte, „undifferenzierte“ „Torfabrik“ arbeitet und diese mit Fotos beliefert? Siehe beispielsweise aktuelle Startseite „Torfabrik“ (Favre-Foto). CV beliefert auch andere Medien, Zeitungen usw. und bekommt dafür mit Sicherheit Geld. Das in der Kasse von Sottocultura zum Teil landet? Werden so Aktionen mitfinanziert? Bei Geld hört der so tolle Ultra-Kodex also ganz schnell auf? Das ist gezielte Ultra-PR-Arbeit in eigener Sache.
In Zürich ist uns „normalen“ Fans, den Rosinenpickern, von Ultra-Spähern vor dem Einmarsch in der Innenstadt das Handy aus der Hand geprügelt worden, wer Fotos macht, hieß es, kriegt auf die Fresse. Alle Fans haben gesehen, dass CV vor der Ultra-Gruppe aber in Sottocultura-Kleidung (die dazugehörenden Tattoos waren auch nicht zu übersehen) lief und fotografierte. Auch die Gewalt- und Pyro-Aktionen. Da sind vor hunderten Zeugen Straftaten begangenen worden. CV dokumentiert dies. Er ist Teil dieser Horde. Kein armer, neutraler Kriegsberichterstatter im Irak für CNN oder so. Da werden bewusst Straftaten dokumentiert und können auf Nordkurvenfotos.de usw. als „Trophäen“ allesamt bestaunt werden. Natürlich sind alle Pyro-Fackler nur mit gepixeltem Gesicht eingestellt. Allein das sagt ALLES!
Und da kommen wir auch schon zur „Torfabrik“. Das sind Fans, unter der Woche brave Menschen mit anständigen Berufen, denen an Fohlen-Spieltagen gestattet worden ist, Journalist spielen zu dürfen.
Warum macht ihr gemeinsame Sache mit Menschen, die Teil dieses Gewalt-Apparates sind? Und so Täter sind! Die Borussia ohne Rücksicht auf Verluste wie in Zürich sehr großen Schaden zufügen. Unser Verein musste erneut wegen der Ultra-Ausraster eine hohe Geldstrafe zahlen. EIGENE Fans sind bedroht und misshandelt worden.
Von Fans für Fans, haha. Hauptsache die Klickzahlen stimmen – ebenso die Einnahmen für die vielen Werbebanner.
Also mich verarschen selbsternannte Elite-Fans oder Ultras schon lange nicht mehr!
Schönen Tag noch, heuchelt mal weiter rum.
9. November 2014 at 01:38
Ich kann dem Text überwiegend nicht zustimmen. Meiner Meinung nach sollte der Support über 90 Minuten lang organisiert sein (allerdings anteilsmäßig mit mehr Anfeuerungsrufen statt Liedern). Bei meinem Verein war es in der Vor-Ultra-Zeit so, daß die lautesten spontanen Anfeuerungsrufe immer direkt nach vergebenen Chancen ertönten, weil das Publikum sich da gerade mitgerissen fühlte. Was für ein Quatsch. Ansonsten beteiligten sich am meisten Fans bei Spielernamen-Rufen, beim kulturell sehr hochwertigen Ruf “Scheiße, Scheiße” und beim Schmählied “Da steht ein Arschloch im Tor”. Und das kann einfach nicht wahr sein. Da lob ich mir die heutige Support-Qualität.
Schwenkfahnen sind der schönste Anblick, den ich mir vorstellen kann. Ziehe ich jeder Choreographie vor. Wieso sollten sie nur in den Minuten vor dem Spiel, evtl. nach dem Spiel und nach etwaigen Toren geschwenkt werden? Wenn man schon Schwenkfahnen im Stadion hat, dann sind sie doch wohl zum Schwenken da!
Was ich auch noch nie verstanden habe: Wieso tragen Zuschauer Trikots? Also Sportkleidung, obwohl sie keinen Sport treiben? Wobei ein Trikot für sich genommen immer unvollständig ist, da es erst zusammen mit Hose und Stutzen eine Garnitur ergibt. Außerdem sind die Trikots unnötigerweise völlig durch die Brustwerbung verschandelt. Für mich ist das geradezu eine Unkultur. Wer sagt denn bloß, daß Fans äußerlich den Spielern ähneln müssen? Gehen die auch im weißen Kittel zum Arzt?
18. Dezember 2014 at 15:11
[…] Hier geht es zur Seite, auf der dieser Artikel ursprünglich als Gastbeitrag veröffentlicht und heiß […]
24. August 2018 at 11:43
Lieber Markus du schreibst hier direkt aus meiner Seele. Nein ich will nicht in diesem Block der Ultras stehen. Nicht an dieser Front. Da sehe ich mich nicht. Absolut nicht. Ich liebe diesen Verein mehr als die Hälfte von meinem leben. Ja mir fehlt diese Leidenschaft. Warum geh ich zu diesem Verein. Weil ich mit Herz und Liebe hin geh.
24. August 2018 at 11:52
Und KSC du machst es schwer dich zu lieben und trotzdem gehört dir mein Herz. Na was nun gehört dem KSC euer Herz oder nicht. Wenn ich Spieler wäre hätte ich bei so einem Lied schon kein Bock mehr weiter zu spielen. Sobald etwas schwierig wird steht Liebe in Frage. Mir stellt sich immer wieder die Frage bei diesem Lied was ist denn daran schwer. Natürlich reg ich mich auf wenn es nicht so läuft wie ich es mir wünsche. Aber es fühlt sich jetzt nicht nach Schwere an. Aber gut da bin ich auch anders ist eben das Gefühl der Ultras. Und jeder fühlt ja anders. Gott sei Dank.