Ein Gastbeitrag von Markus Foos

Ihr könnt doch nicht wirklich stolz auf Euch sein.

Für Euch, liebe HSV-Fans, gibt es aktuell nur wenig Zuneigung in Fußball-Deutschland und das könnt Ihr nicht verstehen. Vielleicht hilft Euch dieser Artikel. Er schildert die letzten Tage aus den Augen eines KSC-Fans und soll Euch helfen, die Welt durch die Augen von jemandem zu sehen, dem ihr momentan triumphierend gegenüber steht. Vielleicht trägt das zu etwas mehr Verständnis bei. Es wäre wunderbar.  (mehr …)

Warum mir Fanblock-Besuche inzwischen keinen Spaß mehr machen

Ein Gastbeitrag von Markus Foos

Soeben ist das 3:0 für meinen Verein gefallen und eigentlich müsste ich ausrasten, mich freuen und enthusiastische Lobgesänge auf den Torschützen anstimmen. Der nämlich rennt gerade vor unsere Kurve und will sich feiern lassen. Doch statt begeistert seinen Namen zu rufen, schreit mich ein glatzköpfiger Kraftklops vor mir an, ich solle gefälligst mitsingen. Einstimmen in das Schalala-Gedudel, das der Vorsänger der Ultras (= Kapo) vor fünf Minuten angestimmt hat, das seitdem als Dauerschleife durchläuft und bei dem die ungefähr 500 mitgereisten Ultras mal mehr mal weniger stimmgewaltig mitjodeln. Auch wenn zwischendrin – wie ärgerlich! – gerade ein Tor für die eigene Mannschaft gefallen ist. (mehr …)

Ich bin drauf, jetzt. Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich sage: Ja, das ganze nochmal! Gerne bitte noch mal von vorne, alles! Ja, bitte nochmal zurück zum 12. Juni. Und, ja, bitte schon mal die nächste WM vorbereiten und ggf. einfach dreidreiviertel Jahre vorziehen. EM dazwischen packen. Ja, okay, bitte verkürzt mit die Pause bis zum Bundesligastart mit ein, zwei neuen Turnieren. Oder mit super alten Turnieren, aber fully reloaded.

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Während die Spieler ihr Gewicht mehr oder weniger stabil halten, nehmen Fans über die Laufzeit der WM zu. Messbar, kann ich für mich nur sagen. Liegt am Alk, am  unge- sunden, zu schnellen Essen, an unregelmäßigen Tages- und Nachtabläufen, ebenso generell am generellen Stress für Körper und Geist. Stars wie Karl-Heinz-Rummenigge haben in jungen Jahren vor wichtigen Finals noch a Schnapserl genommen, auch wegen der Nerven. Wir gucken mal: Was ist heute zeitgemäß, um sich „runterzufahren“?

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Jedes Land hat seine ganz eigene WM-Diskussion. Jedes Land debattiert leidenschaftlich alle Stärken und Schwächen seines Teams. Allerorten überbordende Emotionen, überpräsente Heerscharen von Experten. Goldgräberzeit für alle Publizisten, alle Medien. Und jedes Land spielt dabei sein mehr oder weniger eigenes, nationalistisches, egoistisches, abgefucktes Spiel.

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Oft wache ich morgens auf, freue mich aufs Frühstück, insbesondere die Sportteile z.B. der „Süddeutschen Zeitung“, des „Kölner Stadtanzeigers“, der „FAZ“. Mittlerweile geht der Lese-Spaß am Spiel durch die Vielzahl der apokalyptischen Meldungen und Stories nach wenigen Minuten bald verloren: Wett-Skandale, verschobene Partien, Doping, FIFA, UEFA, Verbandskacke, Transferwahnsinn, Milliardengeschäftsirrsinn. Bundespolitik, Wirtschaftslage, Finanz-„Gebaren“, Kriegskacke und die üblichen globalen Miseren verschlechtern die Stimmung weiter. Und ich überlege: Wer denkt im nahen und mittleren Osten überhaupt noch positiv? In Russland? In Afrika? Wer denkt da nach dem Aufstehen als erstes ans Kicken – außer privilegierten Kindern und in manchen Ligen noch so halbwegs gut bezahlte Profis? Ist nicht der Sport-, sondern der Kulturteil, das Feuilleton, die neue schöne heile Welt: Theater, Kino, Medien, Musik? Pop?
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Werder Bremen vor dieser Saison: Viele vergeigte Testspiele, wieder einmal das Aus in der ersten Pokalrunde gegen einen Drittligisten und für viele Fans der Republik einer der Top-Abstiegskandidaten. Alles schön und gut, aber auf der Habenseite der Grün-Weißen stehen nach zwei Spielen sechs Punkte – das ist die glänzende Seite der Medaille. Aber wie heißt es doch so schön? Jede Medaille hat auch eine Kehrseite, und genau deshalb sollte man auch nach diesem Traumstart Realist bleiben. Es waren sechs Punkte, die Werder mit einem Blitzstart näher an das 40-Punkte-Ziel gebracht haben. Und als Fan überwiegt die Freude über die Punkte, mehr aber auch nicht. (mehr …)

Es gibt ja so Turniertypen, die auf dem Papier wenig spektakulär aussehen, aber dennoch Jahr für Jahr eine ungemeine Spannung und Dramatik entwickeln. Die Bundesliga zum Beispiel ist ja prinzipiell gar nichts anderes als eine Ansammlung von 18 Clubs, die je zweimal gegeneinander spielen und dann nach Erfolg tabellarisch sortiert werden – und am Ende gewinnen die Bayern (oder halt diejenigen, die die meisten Punkte haben, sollten es ausnahmsweise nicht die Bayern sein).

Klingt erst einmal nicht so spannend…ist es aber!

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Tradition, was ist das eigentlich? Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Lateinischen. Das „Tradere“, sprich: das Überliefern von Handlungsmustern und Glaubensvorstellungen. Okay, hätten wir das schon einmal geklärt. Aber genauso altbacken wie die lateinische Sprache an sich, scheint auch die Bedeutung traditioneller Werte für die heutige Zeit. Heute, in der Moderne mit Weitsicht in Richtung Zukunft, muss alles schneller, besser und effektiver sein als früher. Auch wenn früher doch alles noch sprichwörtlich besser war, schert man sich heute einen feuchten Kehricht um die Beibehaltung alter Werte, Normen und Grundvorstellungen. Ein Muster, das sich auch im Fußball – ich könnte jedes Mal auf´s Neue drauf losheulen – wiederfindet. (mehr …)

1. Brasilien ist nicht nur der Gewinner des Confed-Cups, Brasilien hat auch seine Ambitionen untermauert, nach einigen verkorksten Jahren wieder einen WM-Titel einzufahren. Die Fans könnten es wohl dieses Mal nur schwer verzeihen, wenn auf der WM-Feier am Ende Tiki-Taka, Tango Argentino oder gar die deutsche Version des Ententanz statt Samba getanzt wird. An Stars mangelte es für dieses Unterfangen noch nie, aber unter Scolari ist erstmals wieder eine Spielidee zu erkennen. Individualisten wie Silva, Neymar, Oscar, Hulk, Marcelo, Danni Alves etc. (ich könnte nun eigentlich fast den gesamten Kader aufzählen) tun ihr Übriges dazu. Es hat zu großen Teilen Spaß gemacht diesem Team zuzusehen. (mehr …)