September 2013


Seit Gründung der Bundesliga gibt es nur einen Verein, der jedes Jahr dabei war – den Hamburger Sportverein, kurz HSV, liebevoll „Dino“ genannt. Aber auch Dinos sterben aus, es ist nur eine Frage des Zeitpunkts und der Umstände. Diese scheinen nun aber vom neuen Sportdirektor Oliver Kreuzer gravierend beeinflusst zu werden. Auslöser für diese Kurzschlussreaktion – kann man die Entlassung Finks so nennen? – war der spontane Familienurlaub des Ex-Trainers. „München statt Malle“ dachte sich der alte Übungsleiter und besuchte seine Familie. Dabei wird gemunkelt, dass er lediglich mal wieder guten Fußball sehen wollte, in dem er einfach seinen beiden Jungs, Benedict und Julius, im elterlichen Vorgarten beim Ballspielen zusieht. Bedeutend schlechter als seine ehemaligen Spieler aus dem Hanseclub ging es auch wirklich nur sehr schwer. Die sprichwörtliche Reißleine wurde gezogen und Fink darf sich nun wohl wieder auf mehr Zuckerbrot statt Peitsche freuen. (mehr …)

Oft wache ich morgens auf, freue mich aufs Frühstück, insbesondere die Sportteile z.B. der „Süddeutschen Zeitung“, des „Kölner Stadtanzeigers“, der „FAZ“. Mittlerweile geht der Lese-Spaß am Spiel durch die Vielzahl der apokalyptischen Meldungen und Stories nach wenigen Minuten bald verloren: Wett-Skandale, verschobene Partien, Doping, FIFA, UEFA, Verbandskacke, Transferwahnsinn, Milliardengeschäftsirrsinn. Bundespolitik, Wirtschaftslage, Finanz-„Gebaren“, Kriegskacke und die üblichen globalen Miseren verschlechtern die Stimmung weiter. Und ich überlege: Wer denkt im nahen und mittleren Osten überhaupt noch positiv? In Russland? In Afrika? Wer denkt da nach dem Aufstehen als erstes ans Kicken – außer privilegierten Kindern und in manchen Ligen noch so halbwegs gut bezahlte Profis? Ist nicht der Sport-, sondern der Kulturteil, das Feuilleton, die neue schöne heile Welt: Theater, Kino, Medien, Musik? Pop?
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Mesut Özil blickt in die Kamera, kriegt die Backen gekniffen, wird geschulterklopft, es gibt lässige Shakehands. Während dessen zieht die Kamera auf. Am Ende des Bildes: Mesut Özil im Mittelpunkt des neuen Adidas-Werbespots „Welcome to the family Mesut“. Die anderen „Statisten“: Nur Schweinsteiger, Kaka, Lahm Neuer, Marcelo, Zidane und Müller… Mesut wirkt cool, Mesut ist in, Mesut ist der vollkommen moderne Fußballstar – eben auch ein absoluter Werbe- und Sympathieträger. (mehr …)