Real Madrid


Na, wer hat es gestern Abend nicht geschaut? Dortmund in Madrid. Klar, aus deutscher Sicht ärgert man sich vielleicht – zu Recht – ein wenig über die Dortmunder Leistung. Andererseits sind beim BVB derzeit viele Leistungsträger zu ersetzen, was auf dieser Ebene im europäischen Spitzenfußball nicht so einfach ist. Der Gegner, Real Madrid, zählte schließlich nicht gerade zur Laufkundschaft, was vor allem die Offensivachse um Weltfußballer Ronaldo, Bale und Benzema eindrucksvoll untermauerte. Wie das Spiel gelaufen ist, hat jeder gesehen. Bedenklich wurde es allerdings erst danach. Dabei hatte das Spiel eigentlich schon genug Gründe geboten, um Trübsal zu blasen – vor allem als Borusse. An dieser Stelle sei vermerkt, dass ich keiner bin. (mehr …)

Oft wache ich morgens auf, freue mich aufs Frühstück, insbesondere die Sportteile z.B. der „Süddeutschen Zeitung“, des „Kölner Stadtanzeigers“, der „FAZ“. Mittlerweile geht der Lese-Spaß am Spiel durch die Vielzahl der apokalyptischen Meldungen und Stories nach wenigen Minuten bald verloren: Wett-Skandale, verschobene Partien, Doping, FIFA, UEFA, Verbandskacke, Transferwahnsinn, Milliardengeschäftsirrsinn. Bundespolitik, Wirtschaftslage, Finanz-„Gebaren“, Kriegskacke und die üblichen globalen Miseren verschlechtern die Stimmung weiter. Und ich überlege: Wer denkt im nahen und mittleren Osten überhaupt noch positiv? In Russland? In Afrika? Wer denkt da nach dem Aufstehen als erstes ans Kicken – außer privilegierten Kindern und in manchen Ligen noch so halbwegs gut bezahlte Profis? Ist nicht der Sport-, sondern der Kulturteil, das Feuilleton, die neue schöne heile Welt: Theater, Kino, Medien, Musik? Pop?
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Mesut Özil blickt in die Kamera, kriegt die Backen gekniffen, wird geschulterklopft, es gibt lässige Shakehands. Während dessen zieht die Kamera auf. Am Ende des Bildes: Mesut Özil im Mittelpunkt des neuen Adidas-Werbespots „Welcome to the family Mesut“. Die anderen „Statisten“: Nur Schweinsteiger, Kaka, Lahm Neuer, Marcelo, Zidane und Müller… Mesut wirkt cool, Mesut ist in, Mesut ist der vollkommen moderne Fußballstar – eben auch ein absoluter Werbe- und Sympathieträger. (mehr …)

Ich sage es ganz ehrlich. Der DFB-Pokal und die erste Bundesliga stehen vor der Tür und ich spüre aktuell vor allem den starken Impuls, zu fragen: Jetzt schon wieder? Was soll das Ganze? Ja, seit Ende Mai  ist da ganz oft nur die eine Aufwallung in mir, die da suggeriert, sagt, flüstert, schreit: so what? Und die zweite Liga spielt schon längst, die Vereine der ersten Liga und die internationalen Topclubs vergnügen sich parallel in einem aber sowas von total vercupten Sommerwahnsinn, unglaublich. Und das Fernsehen überträgt… alles! ALLES. Dauerfußball, Sommerwahnsinn – es ist alles einfach zu viel. Sommermärchen ist Schnee von gestern. Und dann der Zustand unserer Mutter Erde, der ständige Blick in diese von Krisen zerrissene Welt: Wer an ein Sommermärchen 2014 in Brasilien glaubt, dem ist momentan nicht mehr zu helfen. Und dazu die Hitze. Diese hat  erwiesenermaßen ganz klar negative Auswirkungen auf die Denkleistung.

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Man sollte im Laufe seine Lebens  ja lernen, seinen eigenen Weg ohne größere Unfälle und Peinlichkeiten halbwegs gehen zu lernen. Es empfiehlt sich, da naturgemäß am besten erst mal recht bescheiden anzufangen. Step by step. Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen.  Ball stoppen. Abspielen. Ball stoppen. Abspielen…Hierzu  ein schönes aktuelles Beispiel: Pep Guardiola. Und Stefan Effenberg. Und wir  dürfen und durften von diesen Personen dankenswerterweise in diesen Tagen so einiges  lernen. (mehr …)

Ich war im Stadion. Ich war in unserer Kurve. Wembley hat alles getoppt, was ich an Finals bislang live erlebt habe. Und da ist unter anderem auch das Finale Deutschland – Holland 1974 in München darunter. Endstand damals 2-1 für Deutschland. Gegen die Niederlande. Endstand heute  2-1 für  Bayern. Gegen den BVB. Aber mit Holland. Mit Arjen Robben. Einem inzwischen echten Teil einer inzwischen auf großartige Weise teamgeilen Mannschaft. Was „the man of the match“  neben dem Tor zum 2-1 und dem Assist zum 1-0 für sein Team vor allem auch in die Breite und nach hinten quasi auf allen Positionen gearbeitet hat, aber auch als exakter Passgeber mit einigen überragenden Assists nach vorne, die dann z.B. von Müller mal soeben nicht finalisiert werden konnten, war nicht nur unglaublich viel und extrem fleißig, sondern auch unglaublich wirkungsvoll. Denn vom Gegner zugelassene,  wenn auch vergebene Großchancen können den Gegner bereits anknocken, zeigen eventuell erste Wirkung, lassen einen späteren Erfolg möglich erscheinen.

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Die Champions League – Paarungen im Halbfinale sind für alle Fans ein absoluter Traum. Real Madrid hat den Champions League-Wettbewerb, respektive den Landesmeister-Pokal, schon neun Mal gewonnen. Der FC Barcelona hat in den letzten vier Spielzeiten viermal das Halbfinale erreicht und den Pokal zwei Mal gewonnen! Wowestens, oder!? Und jetzt Bayern gegen Barca und der BVB gegen Real! Besser hätte man die Lose nicht ziehen können.  Danke, Rudi. Beide Spiele sind eigentlich tatsächlich bereits Finalspiele – nur eben über 180 Minuten, ja, mindestens. Nur eins wird sich über diese Spiele nicht beweisen lassen: Wie gut die Bundesliga wirklich ist. Dafür wird es wieder diverse so erwartbare wie unangenehme weitere Wahrheiten geben, die sich mit Sicherheit wieder mal nur direkt  auf dem Platz oder eben direkt wenige Sekunden danach in den anschließenden Fernsehbildern zeigen werden.

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